Selbständiges Arbeiten

Einsatzstellenbesuch

Etwa nach der Hälfte der Dienstzeit werden die Freiwilligen in ihren Einsatzstellen von den Bildungsreferent_innen besucht. Dabei findet ein Gespräch zwischen Freiwilligen, Anleitungsperson und Bildungsreferent_in statt. Ziel des Austausches ist es, die Lernerfahrungen der Freiwilligen zu besprechen, eine Rückmeldung über das Miteinander und die Arbeit zu hören und die nächsten Lernschritte und Lernziele festzulegen.

Normalerweise werden alle Freiwilligen einmal im Dienst besucht, bei besonderem Bedarf, etwa Schwierigkeiten in der Einarbeitung, Nichteinhalten von Absprachen oder sonstigen Konflikten wird ein früherer oder zusätzlicher Termin vereinbart.

Der Einsatzstellenbesuch ist somit ein verbindendes Element aller Bereiche des Dienstes und bietet Kontaktmöglichkeit zwischen Träger und Einsatzstelle, um etwaige Fragen zu klären und ggf. Veränderungen zu verabreden.

Projekt

Die Aufgabenstellung an die Freiwilligen lautet: Bring
Dich mit einem Projekt in deine Einrichtung ein und stoße damit eine Veränderung an.

Eine Veränderung kann dabei Verschiedenes bedeuten: Beispielsweise eine Neugestaltung des Aufenthaltsraumes mit den Bewohner_innen, das Basteln von Türdeko mit Kindern, die Umgestaltung der Malecke, ein kleines Heftchen als Orientierungshilfe für neue Freiwillige.

Gleichzeitig soll das Projekt ein Problem oder einen Sachverhalt im Alltag der Einrichtung lösen, bzw. auf ein Bedürfnis der Klient_innen eingehen. Dazu müssen die Freiwilligen Bedürfnisse in der Einsatzstelle selbständig erkennen. Die Projektphase startet ganz gezielt in der zweiten Hälfte des Dienstjahres. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Freiwilligen eingearbeitet sein sollen und selbstständig arbeiten können und Sicherheit im Umgang mit der Einrichtung und den Klient_innen erlangt haben.

Das Projekt im Freiwilligendienst kann also vieles sein, stellt aber immer eine besondere Herausforderung für die Freiwilligen dar bei der Sie sie gut unterstützen können.

Die Freiwilligen sollen bewusst die einzelnen Projektschritte durchlaufen: Das passende Projekt finden, erarbeiten, planen und durchführen sowie abschließend reflektieren und präsentieren.

Die Projektphase wird den Freiwilligen im Seminar vorgestellt und in einem der letzen Seminare der Gruppe präsentiert. Ihre Aufgabe als Anleitung ist, die Freiwilligen in der Auswahl und Durchführung des Projekts zu unterstützen. Unsere Arbeitshilfe kann Ihenn dazu Orientierung bieten.

Arbeitshilfe

In der Arbeitshilfe „Projekte im Freiwilligendienst“ wird die Projektarbeit theoretisch und konzeptionell eingeordnet. Der Schwerpunkt liegt auf praktischen Tipps zur Umsetzung eines Projekts in den unterschiedlichen Projektphasen: Von der Entwicklung einer Idee bis zur Reflexion. (Stand: 13.01.2022)

Gesprächsleitfaden: Projekt

Gesprächsleitfaden: Projekt Reflexion

Zwischenreflexion

Die zu Beginn des Dienstes festgelegten Lernziele sollten in jedem Fall zur Hälfte des Dienstes gemeinsam von Anleitung und Freiwilligen betrachtet werden. Die Freiwilligen sollen sich fragen „Wo stehe ich auf dem Weg zu meinen Lernzielen?“. Zur Beantwortung dieser Frage ist eine Selbstreflexion aber auch der Blick von Außen durch die Anleitungsperson hilfreich.

Zur Reflexion der Ziele kann zunächst gemeinsam auf die Verschriftlichung derer geschaut werden. Im anschließenden Gespräch über die Lerziele kann eine Einschätzung erfolgen, inwiefern die jeweiligen Ziele erreicht sind, welche der Ziele noch Schwierigkeiten bereiten oder welche neuen Aspekte im Laufe der Zeit dazugekommen sind. Um besser ins Gespräch zu kommen, eignen sich sehr gut verschiedene Methoden die mit Verbildlichungen arbeiten. So lässt sich zunächst sammeln und einordnen bovor man ins Detail geht.

Einige methodische Beispiele:

Mein Weg durch den Freiwilligendienst

Die Freiwilligen zeichnen auf einem Blatt Papier einen Weg (eine Linie tut es auch). Dort können sie z.B. Meilensteine, Stolpersteine, Zick-Zack-Kurse, Abzweigungen, Anstiege, Abstiege unterbringen, die für besondere Ereignisse, Momente oder Phasen im bisherigen Dienst stehen.

Mein Haus (Kreative Herangehensweise)

Die Freiwilligen werden gebeten ein Haus zu zeichenen, das symbolisch dafür steht, was sie sich in der Anfangszeit im Dienst erlebt haben. Wie groß war das haus? Welche Sicherheiten bot es mir? War es wetterfest? Daneben zeichnen sie ein Haus, das symbolisch darüf steht, wie sie sich jetzt im Diesnst erleben.

Weitere Ideen für Verbildlichungen

  • Fischernetz (Was habe ich aufgefangen?)
  • Teich (Was ist mir noch nicht ins Netz gegangen?)
  • Erntewagen (Was habe ich schon eingesammelt? Was ist reif?)
  • Acker (Was liegt noch auf den Feld?)
  • Müllabfuhr (Was bruache ich nicht mehr? Was war zu viel?

Gesprächsleitfaden: Halbjahresreflexion

Gesprächsleitfaden: Lernzielreflexion